Johann Evangelist Hölzl

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Johann Evangelist Hölzl (auch Johann Evangelista; * im März 1716 in Dietramszell; † 1. Oktober 1765 in Ingolstadt) war ein Maler des Rokoko im bayerischen Ingolstadt.

Von den Ingolstädter Malern des 18. Jahrhunderts ragt Johann Evangelist Hölzl hervor. Seine Eltern stammen aus Mühltal. Er wurde am 6. März 1716 getauft, wurde also kurz zuvor oder am gleichen Tag geboren. Er heiratete vor 1747 eine Margaretha Antonia, mit der er 1747 in Ingolstadt als Bürger aufgenommen wurde. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. 1753 erwarb er in der Lebzeltergasse 2 ein Haus. 1761 wurde er in den Äußeren Rat der Stadt gewählt. Er starb an einer Krankheit, die er sich bei der Freskierung im Rahmen der Barockisierung der Ingolstädter Moritzkirche zugezogen hatte.

Zwei Brüder von ihm, Andreas und Felix, waren ebenfalls Maler; Felix war in Straubing ansässig und ist insbesondere durch den Totentanz-Freskenzyklus von 1763 in der Seelenkapelle des Petersfriedhofes bekannt.

Hölzls Stärke liegt in der Portraitkunst; er selbst bezeichnete sich als „Bildnismaler“. Er schuf auch Historienbilder für Altäre und Heiligenbilder, sämtliche in Öl auf Leinwand. Hölzl war auch Freskant; es haben sich allerdings kaum Fresken von ihm erhalten. Seine religiösen Bilder findet man in einer Reihe von Kirchen in und um Ingolstadt. Das Stadtmuseum Ingolstadt ist im Besitz einiger seiner Portrait-Gemälde, weitere sind in Privatbesitz. 1985 zeigte das Diözesanmuseum Eichstätt eine Ausstellung von 12 Werken Hölzls. An – zum Teil ehemals – standortgebundenen Gemälden Hölzls sind bekannt:

  • Etting, Pfarrkirche, Altarbild „St. Mang von Füssen“, Altarbild „Hl. Antonius von Padua“
  • Lenting, Pfarrkirche, Hochaltarbild „Der hl. Nikolaus vor der Immaculata, die vier Erdteile ihn huldigend“
  • Böhmfeld, Pfarrkirche, Hochaltarbild, den hl. Bernhard und Maria darstellend; es stammt wie der Altar aus der säkularisierten Kaisheimer Kapelle in Ingolstadt
  • Ingolstadt, Pfarrkirche St. Moritz, Herz-Jesu-Bild, sowie „Die Thebäische Legion“
  • Ingolstadt, Franziskanerkirche, Altarbild
  • Oberhaunstadt, Pfarrkirche, Auszugsbilder der Seitenaltäre, „Hl. Antonius von Padua“ und „Hl. Aloysius“
  • Mailing, Pfarrkirche, Altarbild „Mantelspende des hl. Martin“
  • Stammham, Pfarrkirche, Altarbild
  • Egweil, Pfarrkirche, Kreuzweg
  • Weichering, Antoniuskapelle, Altarbild
  • Neuburg an der Donau, Heilig-Geist-Bürgerspital, Altarbild
  • Eichstätt, Schutzengelkirche
  • Eichstätt, Priesterseminar
  • Hilpoltstein, Pfarrkirche, Aloysiusbild
  • Tegernbach bei Pfaffenhofen/Ilm, Pfarrkirche, Maria-Hilf-Bild
  • Elsendorf (Mainburg), Pfarrkirche, Altarbild
  • Hermann Witz: Der Ingolstädter Maler Johann Evangelista Hölzl († 1765). In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte. Bd. 68 (1931), ISSN 0932-0946, S. 10–24.[1]
  • Hanns Kuhn: Die Alt-Ingolstädter Maler (vom 15. bis 18. Jahrhundert). In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt. Bd. 56 (1938), S. 3–58; Bd. 57 (1939), ISSN 1619-6074, S. 87–141.
  • Georg Löhnert: Unbekannte Werke des Ingolstädter Malers Johann Ev. Hölzl. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt. Bd. 81 (1972), ISSN 1619-6074, S. 197–198.
  • Emanuel Braun: Johann Evangelist Hölzl. Ein Rokokomaler in Ingolstadt. Diözesan-Museum, Eichstätt 1985 (Katalog der gleichnamigen Ausstellung, 25. Juni bis 15. September 11985).
  • Peter Leuschner: Johann Evangelist Hölzl. Der vergessene Rokokomaler. In: Das Bayerland, Jahrgang 91 (1989), Heft 1, ISSN 0174-3813, S. 56–57.
  • Laurentius Koch: Die Brüder Hölzl, Maler aus Dietramszell (Johann Evangelist, Andreas und Felix). In: Dagmar Dietrich (Bearb.): Beiträge zur Heimatforschung. Wilhelm Neu zum 70. Geburtstag. Lipp-Verlag, München 1991, ISBN 3-87490-564-X, S. 94–103.

Einzelnachweise

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  1. Dieser Aufsatz wurde auch als Sonderdruck aufgelegt.